Zum ersten Mal forschen Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturen an gemeinsamen naturwissenschaftlichen und technischen Projekten. Der Blog berichtet von der ersten Fahrt von Jugendlichen aus dem Schülerforschungszentrum Nordhessen SFN an den Polarkreis nach Nowy Urengoi und der Zeit über den Abschluss des Gegenbesuchs im November 2019 hinaus zu neuen Besuchen im Jahr 2020.

Blog von KP Haupt über die erste SFN Sibirienfahrt

Mittwoch, 10. April 2019

Dienstag

 Di 9.4.

Posterpräsentation

Heute morgen wurden wir von den für uns zuständigen
Organisationshelfern, drei Schülerinnen der Vernadski-Schule, abgeholt
und machten uns auf den Weg zum Präsidium der Russischen Akademie der
Wissenschaften. Dort fanden den ganzen Tag die Posterpräsentationen
aller Teilnehmer des Wettbewerbs statt.

Das Gebäude wird "Goldenes Hirn" genannt, weil die Stockwerke ab dem 22.
Stock in goldenes Glas gefasst sind. Es gibt Gerüchte, dass dies
ursprünglich der Beleuchtung des Gebäudes mit Sonnenlicht dienen sollte,
wahrscheinlicher ist es aber ein Sichtschutz für die Antennen und
anderen Dachaufbauten und natürlich ein guter Blickfänger.








Bei der Eröffnungsveranstaltung (mit vielen Reden, aber auch wieder
Tanzbeiprogramm) konnte man die Anzahl der Anwesenden auf ca. 1200
schätzen. Schön war, dass alle Teilnehmerregionen und -länder aufgerufen
wurden und dann mit leuchtenden Handys aus dem Publikum auf sich
aufmerksam machten. Wir waren diemal bei Weitem nicht die einzigen
Ausländer; aus vielen Ländern Osteuropas zum Beispiel Tschechien und
Slowakei waren Teams anwesend. Wir waren diesmal keine VIPs mehr und
zusätzlich die einzigen ohne Russischkenntnisse. Deswegen und wegen der
großen Teilnehmerzahl waren Organisation und Formalitäten für uns nicht
mehr so einfach wie in Novy Urengoy, wo sich die Wettbewerbsleitung
persönlich um uns gekümmert hatte. Für keinen von uns gab es
Namensschilder und nur ein Projekt hatte einen Standplatz bekommen. Wir
befürchteten, dass die Anmeldung schiefgegangen war und die Jury nicht
zu unseren Projekten kommen würde. In gemeinsamer Anstrengung mit
unseren drei Helferinnen und dem Wettbewerbsleiter Leontovich, den wir
zum Glück in Novy Urengoy kennen gelernt hatten, ließen sich dann aber
alle Probleme lösen und die Jurygespräche verliefen positiv.

Trotz Austellung auf drei Etagen und der größe des Gebäudes waren die
Stände dicht gedrängt. Die Projekte hatten natürlich ein höheres Niveau
als auf dem Regionalwettbewerb in Novy Urengoy, ganz ähnlich dem
Bundeswettbewerb bei JugendForscht in Deutschland.

Moskau Innenstadt

Die Posterpräsentationen dauerten bis zum Abend an. Danach trafen wir
uns mit Katharina, der Tochter von Prof. Konstantinova, deren
physikalisches Labor wir letztes Jahr besucht hatten. Zusammen
erkundeten wir die Moskauer Innenstadt: Sowjettrödel, Staßenmusiker und
-künstler, pompöse Straßenbeleuchtung. Dabei besuchten wir einige Orte
unserer Tour vor einem halben Jahr ein zweites Mal, aber diesmal nachts,
was sie wörtlich in einem anderen Licht erscheinen ließ.














Wir besuchten auch das größte Warenhaus Europas GUM, direkt neben dem
Roten Platz links von der Basliuskathedrale und gegenüber des Kreml.
Normalerweise bin ich kein Freund von Einkaufszentren, doch hier konnte
ich verstehen, warum diese Art des Einkaufs besonders für Wohlhabende
angenehm ist und sich in den letzten 100 Jahren überall verbreitet hat.
Hätten wir gewollt, hätten wir uns vollständig mit Produkten aus
Deutschland versorgen können, es gab einfach alles. Wären doch nur alle
Einkaufszentren auch so angenehm und schön wie dieses!

Unser Highlight des Abends war viel schlichterer Natur: Wegen der vielen
sehr schön gestalteten Metrostationen fuhren wir auf dem Innenstadtring
der Metro im Kreis. Wir sahen uns eine Station an und nahmen dann (nach
spätestens 2 min) den nächsten Zug zur nächsten Station. So wurde es so
spät, dass ich meinen Bericht erst am nächsten Morgen verfasse.




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