Für
mich war die Zeit in Nowy Urengoi ebenfalls sehr interessant. Ich habe
mich in meiner Gastfamilie sehr wohl gefühlt, obwohl die Wohnung
vergleichsweise klein war. Es gab zum Beispiel kein Wohnzimmer, wir
haben uns also entweder in unserem Zimmer oder in der Küche aufgehalten.
Trotzdem hatten wir recht oft Besuch von Freunden oder Verwandten.
Obwohl
die Eltern kein Englisch konnten, haben wir uns gut verstanden.
Meistens hat meine Austauschpartnerin übersetzt aber es ging auch so
irgendwie. An einem Abend habe ich mich eine Weile, um es mit KPs Worten
auszudrücken, "mit Händen und Füßen" und Google Translator mit dem
Vater unterhalten. Nicht einfach aber es funktioniert... Er war vor
einiger Zeit schon einmal in Deutschland und gar nicht so weit von
Kassel weg gewesen (unter anderem in Naumburg).
Allgemein
kann ich sagen, dass die meisten Menschen sehr offen und interessiert
waren. Nicht nur Freunde und Verwandte meiner Gastfamilie wollten
einiges über mich und Kassel erfahren und meistens auch etwas Deutsch
lernen. Am letzten Abend haben mich vor dem Haus zwei Männer auf meine
Kamera angesprochen und waren richtig begeistert von meinen Fotos.
Lichtmalerei vor dem Wohnhaus |
Als
dann zufällig mein Gastvater dazu kam und erzählte, dass ich aus
Deutschland komme, waren sie noch begeisterter. Leider habe ich nur das
Wort "interesting" verstanden, das haben sie dafür aber ziemlich oft
gesagt...
Ich
persönlich bin jedenfalls begeistert davon, wie sich in dieser kurzen
Zeit tolle Freundschaften zwischen den russischen Schülerinnen und
Schülern und uns gebildet haben. Und so glaube ich, dass der Besuch auch
im Hinblick auf die Verständigung zwischen unseren Kulturen ein großer
Erfolg war und sich hier gezeigt hat, wie gut sich Menschen verstehen
können, wenn man offen aufeinander zugeht und sich nicht vor allem
Ungewohnten und Neuen verschließt.
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