Zum ersten Mal forschen Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturen an gemeinsamen naturwissenschaftlichen und technischen Projekten. Der Blog berichtet von der ersten Fahrt von Jugendlichen aus dem Schülerforschungszentrum Nordhessen SFN an den Polarkreis nach Nowy Urengoi und der Zeit über den Abschluss des Gegenbesuchs im November 2019 hinaus zu neuen Besuchen im Jahr 2020.

Blog von KP Haupt über die erste SFN Sibirienfahrt

Mittwoch, 29. August 2018

Teilnehmer: David Spyra und Luke Schmitt

David wird in Sibirien seinen 16. Geburtstag feiern, Luke ist 15.

David wohnt in Edertal und Luke in Fritzlar. Beide gehen auf die Ursulinenschule in Fritzlar in die 10. Klasse.

Sie sind seit zwei Schuljahren im SFN und beschäftigen sich mit kosmischen Müonen.

Zuerst hatten sie geplant einen Stratosphärenballon zu entwickeln in dem ein Müonendetektor eingebaut ist und die Stärke der Müonenstrahlung misst.

Müonen sind Teilchen, die in de roberen Atmosphäre der Erde entstehen und eigentlich nicht  hier unten ankommen dürfen, denn sie sehr fallen nahezu sofort. Da sie sich aber mit fast Lichtgeschwindigkeit bewegen, vergeht für sie die Zeit so langsam, dass sie in der Regel erst tief in der Erde zerfallen.

Da sie in Wasser oder Plastik schneller als Licht dort sind, erzeugen sie Lichtblitze (wie ein Überschallknall), die man millionenfach verstärkt, nachweisen und zählen kann.


Luke (links) und David mit dem Müonendetektor


Ihr erster Detektor benutzte Wasser, das gefriert aber in größeren Höhen zu  schnell. Statt dessen entschieden sie sich dann für ein Szintillatormaterial (das auch aufleuchtet, wenn ein Müon hindurch fliegt). Das aber ist so schwer, dass wir das mit unserem Ballon aus Sicherheitsgründen  nicht fliegen lassen dürfen.

Also entwickeln sie jetzt erst einmal eine Bodenstation, die, wenn alles gut läuft, auch in Nowy Urengoi aufgestellt werden kann.
Ihr Ziel: Zwei Messstationen, die die Stärke der Müonenstrahlung am Polarkreis und in den mittleren Breiten von Kassel misst.

Damit dieses Projekt auch über viele Jahre betreut ist, arbeitet jetzt auch Mayya mit, sie könnte in zwei Jahren nach Sibirien fahren und das Projekt dort fortsetzen.

Ich habe David und Luke  am 24.8. interviewt:

"Was verbindet ihr mit der Sibirienfahrt des SFN?"

Sie freuen sich darauf sich mit anderen Leuten auszutauschen, die auch Forschungen betreiben. Sie sind neugierig auf die Menschen in einem anderen Kulturkreis, der sie interessiert, den sie aber auch wegen der geographischen Lage ungewöhnlich finden.


David und Luke sind auch ausgezeichnete Organisten.

Bei unserer Jahresabschlussfeier am 22.12.2017 improvisierten sie vierhändig auf der großen Schulorgel der Albert-Schweitzer-Schule zu verschiedenen, nicht nur weihnachtlichen, Themen.

Aula, Orgel vorne rechts

Schlussakkord


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen